A) Mit 22.März 2022 hat S.E., Erzbischof Dr. Franz Lackner OFM, die Stiftungsurkunde geändert. Der Zweck der Stiftung ist erweitert worden. Ab sofort sind nicht nur die medizinische Behandlung und Fürsorge für an Lepra erkrankten Menschen Zweck der Stiftung, sondern auch die medizinische Behandlung und Fürsorge für Menschen, die von anderen vernachlässigten tropischen Krankheiten betroffen sind - von NTD´s (neglected tropical diseases), wie sie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) definiert.
Zusätzlich wurde durch die Änderung gesichert, daß der organisatorische Rahmen den modernen, erhöhten Anforderungen entspricht und die Stiftung auch in Zukunft den Willen des Stifters, Stadtpfarrer Josef Berger, erfüllen kann.
Die geänderte Stiftungserklärung kann auf dieser homepage im Kapitel "Die Stiftung" eingesehen werden.
Dieser erweiterte Stiftungszweck wird zukünftigen Entscheidungen, welche Hilfsprojekte unterstützt werden, zugrundegelegt werden.
Die Änderung des Stiftungszweckes ist dem Finanzamt Österreich, Dienststelle Sonderzuständigkeiten - Spenden, Wien, zur Kenntnis gebracht worden. Das genannte Finanzamt hat bestätigt, daß die geänderte Stiftungserklärung die gesetzlichen Voraussetzungen zum Beibehalt der Spendenbegünstigung erfüllt.
B) Das Kuratorium hat in der Sitzung am 3. Mai 2022 nach detaillierter Information einstimmig Folgendes beschlossen:
1.) Der Jahresabschluss 2021 (der ein Stiftungsvermögen von 496.146,30 € und verfügbare Mittel für Förderungen von 54.300,96 € ausweist) wurde genehmigt und den Geschäftsführern die Entlastung erteilt.
2.) Dem DAHW und der Leprahilfe Senegal des Dritte Welt Vereins Goldegg werden für die Finanzierung von konkreten Projekten für Leprahilfe 41.000 € im Laufe des Jahres 2022 zur Verfügung gestellt. Diese Beträge sind inzwischen überwiesen worden. Weitere Zuwendungen könnten in diesem Jahr noch erfolgen, wenn die Prüfung von Hilfsprojekten, die noch laufen, ergeben sollte, daß die Erfüllung des Stiftungszweckes gesichert ist.
3.) Das Kuratorium hat neuerlich auf die Zuweisung eines Betrages zur Inflationsrücklage verzichtet. Außerdem hat das Kuratorium beschlossen, daß, soweit der für Förderungen zur Verfügung stehende Betrag durch die schon ausbezahlte oder noch im Laufe des Jahres für die genannten Projekte gewährte Leprahilfe nicht erschöpft wird, der verbleibende Restbetrag auf neue Rechnung vorgetragen wird. Dabei hat das Kuratorium berücksichtigt, daß ein wesentlicher Teil der mehr als 50.000 €, die aufgrund des Jahresabschlusses für Förderungen zur Verfügung standen, aus Kursgewinnen des Wertpapiervermögens der Stiftung stammten.
Am 10. August 2017 ist Frau Dr. Ruth Pfau im Alter von 87 Jahren in Pakistan verstorben.
Frau Dr. Pfau ist vielen Förderern unserer Stiftung wohl bekannt: sie hat ihr ganzes Leben den Opfern von Armutskrankheiten gewidmet. Geboren am 9.9.1929 in Leipzig, übersiedelte sie 1949 in den Westen und studierte Medizin. Als Suchende nach einer bestimmenden Kraft für ihr Leben ließ sich 1951 evangelisch taufen. 2 Jahre später konvertierte sie zum katholischen Glauben. 1957 trat sie dem Orden der "Töchter vom Herzen Mariä" bei, der sie 1960 nach Asien sandte; ihr erster Besuch in der Leprakolonie von Karachi in Pakistan war für ihr Leben dann sehr entscheidend: Sie entschied sich dafür, bei diesen Menschen zu bleiben und sagte später: "Dies ist der Platz, zu dem Gott mich geführt hat."
Sie gründete das Marie Adelaide Leprosy Center (MALC) in Pakistan. Mehr als 50.000 Leprakranken hat sie im Laufe der Jahre geholfen, viele geheilt, allen ihr Schicksal erleichtert. Sie hat Brücken zwischen den Kulturen gebaut, durch gelebte Nächstenliebe und Nähe zu allen Menschen; sie hat mit ihrem großen Engagement, ihrem unerschütterlicher Glauben und bewundernswerter Beharrlichkeit Schranken, Stigma und Ausgrenzung überwunden und Menschen Heilung und Hilfe gebracht und ein neues Leben geschenkt.
Das ist Vermächtnis und Auftrag zugleich.
Wir werden Frau Dr. Pfau auch im Gebet ein ehrendes Andenken bewahren!