Der letzte Sonntag im Jänner ist der Welt-Lepra-Tag, der von zahlreichen Solidaritätsaktionen für Betroffene begleitet wird. Der Welt-Lepra-Tag wurde 1954 von Raoul Follereau eingeführt, der die Bekämpfung von Lepra in einen Kontext des Kampfes gegen jede Form und Ausgrenzung und Ungerechtigkeit eingliederte.
Die katholische Kirche verehrt den belgischen Ordenspriester Damian de Veuster (1840-1889) als "Apostel der Aussätzigen". Als Missionar, Seelsorger und Arzt widmete er auf der Hawaii-Insel Molokai, der sogenannten "Insel der Aussätzigen", sein Leben den Kranken. Er erkrankte selbst an Lepra und starb erst 49-jährig auf Molokai. 1995 wurde Damian de Veuster selig gesprochen.
Im Kampf gegen die Krankheit und bei der Vorbeugung gegen eine Ansteckung sowie im Bereich der Wiedereingliederung der Kranken in die Gesellschaft engagieren sich auf der ganzen Welt zahlreiche Missionsinstitute sowie religiöse und weltliche Organisationen. Die im Bereich der Leprabekämpfung tätigen Verbände und deren Mitarbeiter versuchen im Rahmen von Aufklärungskampagnen vor allem möglichst viele Menschen über die Gründe der Krankheit und deren Auswirkungen, auch auf gesellschaftlicher Ebene, aufzuklären. Dabei sollen vor allem Vorurteile abgebaut werden, die seit jeher gegenüber Leprakranken bestehen.
„Obwohl es uns heute in einigen Regionen gelingt, viele an Lepra erkrankte Menschen früh genug zu finden, um sie zu behandeln bevor bleibende Schäden eintreten, leiden andernorts immer noch fast die Hälfte der Betroffenen zum Zeitpunkt ihrer Diagnose bereits an bestehenden Behinderungen. Diese geografischen Unterschiede und globalen Ungleichheiten gilt es anzugehen!“ DAHW Jahresbericht 2021