Seit über 50 Jahren finden am letzten Sonntag im Jänner, am Welttag der Leprakranken, zahlreiche Solidaritätsaktionen für die Betroffenen statt. Der Weltlepratag wurde 1954 von Raoul Follereau eingeführt, der die Bekämpfung von Lepra in einen Kontext des Kampfes gegen jede Form und Ausgrenzung und Ungerechtigkeit eingliederte.
Die katholische Kirche verehrt den belgischen Ordenspriester Damian de Veuster (1840-1889) als "Apostel der Aussätzigen". Als Missionar, Seelsorger und Arzt widmete er auf der Hawaii-Insel Molokai, der sogenannten "Insel der Aussätzigen", sein Leben den Kranken. Er erkrankte selbst an Lepra und starb erst 49-jährig auf Molokai. 1995 wurde Damian de Veuster selig gesprochen.
Im Kampf gegen die Krankheit und bei der Vorbeugung gegen eine Ansteckung sowie im Bereich der Wiedereingliederung der Kranken in die Gesellschaft engagieren sich auf der ganzen Welt zahlreiche Missionsinstitute sowie religiöse und weltliche Organisationen. Die im Bereich der Leprabekämpfung tätigen Verbände und deren Mitarbeiter versuchen im Rahmen von Aufklärungskampagnen vor allem möglichst viele Menschen über die Gründe der Krankheit und deren Auswirkungen, auch auf gesellschaftlicher Ebene, aufzuklären. Dabei sollen vor allem Vorurteile abgebaut werden, die seit jeher gegenüber Leprakranken bestehen.
Aus dem Jahresbericht 2012 der Deutschen Lepra- und Tuberkulosehilfe (DAHW) geht hervor, dass nach wie vor die Zahl der Neuerkrankungen leicht ansteigt, wahrscheinlich auf mehr als 230.000 pro Jahr.
Für 2011 haben 96 Länder insgesamt 219.075 neue Patienen an die WHO gemeldet (2010: 228.474 Patienten aus 117 Ländern), ohne Zahlen aus Äthiopien, Nigeria und Tansania, die 2010 allein fast 11.000 Neuerkrankungen hatten.
"Lepra gilt als rückständig, daher will kaum eine Regierung damit etwas zu tun haben. An Lepra erkrankte Menschen werden selbst heute noch ausgegrenzt und haben kaum eine Chance auf soziale Teilhabe." meint DAHW-Geschäftsführer Burkard Kömm.